Nicht nur der gemeine Zeitungsleser, Radiohörer und Fernsehzuschauer wird, geht es um “die Wirtschaft”, regelmäßig mit vermeintlichen “ökonomischen Wahrheiten” konfrontiert, die ihm aufgrund seiner eigenen Lebenssituation oder seines gesunden Menschenverstands nicht schlüssig erscheinen, die er aber angesichts der “Autoritäten”, die jene Wahrheiten zumeist unwidersprochen vortragen, kaum wagt in Frage zu stellen. Dass jene Wahrheiten zumeist unwidersprochen bleiben, zeigt wiederum, dass auch der Journalismus nicht das Wissen oder nicht das Interesse hat, die herrschende Meinung in der Wirtschaftswissenschaft und der Wirtschaftspolitik zu hinterfragen. Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftspolitik sehen sich dadurch ihrerseits nicht genötigt, an ihren Thesen zu zweifeln. Gern berufen sich deren Protagonisten auf die großen Denker der Volkswirtschaftslehre. Das ist nicht selten dazu geeignet, auch die letzten Zweifler mundtot zu machen. Wenige aber nur haben jene großen ökonomischen Denker gelesen. Noch weniger haben sie verstanden. Das gilt auch für die Meisten, die sich herausnehmen, sie zu zitieren. Ihnen allen kann die “Geschichte des ökonomischen Denkens” von Heinz D. Kurz weiterhelfen, das in der Reihe Wissen des C.H. Beck Verlags erschienen und, man lese und staune, für 8,95 Euro zu erstehen ist. Ein Buch also, das sich nicht nur an einen breiten Leserkreis richtet, sondern auch für einen breiten Leserkreis erschwinglich ist. > Weiterlesen?